Was die Versicherungswelt von
der Digital-Avantgarde lernen kann.

Treffen sich 13 Makler auf der größten Digitalmesse Europas. Kein Witz, sondern ein essentieller Schritt in Richtung Assekuranz von morgen. Viel zu lange haben InsurTechs das digitale Geschäftsfeld alleine besetzt. Doch wer Zukunft gestalten will, kommt am Austausch mit Vordenkern der Digitalwelt nicht vorbei. Aber der Reihe nach.

Auf der re:publica in Berlin treffen sich seit 2007 Menschen aus den Bereichen Online- und Offline- Medien, Kultur, Politik, Technik und Wirtschaft, die über übermorgen nachdenken. Ein absoluter #handschlag Moment. Die einen halten dazu Vorträge, die anderen lauschen und diskutieren. Und gemeinsam wird dann gestaltet.

Das klingt kleiner, als es ist. Denn auf der re:publica entstehen Visionen. Hier bekommt man eine Ahnung von dem, was uns alle in fünf bis zehn Jahren beschäftigen wird. Die nächste Kundengeneration? Läuft durch die alten Industriehallen. Die Kommunikationskanäle von heute und morgen? Werden beleuchtet und vorgelebt. Die Themen, die übermorgen für breite Diskussionen sorgen? Werden schon jetzt besprochen. Wer da noch nach dem Warum fragt, ist schon zu spät dran. Wer den Blick nicht auf die nächste Kundengeneration richtet und sich für sie aufstellt, der verschwindet, der verliert. Der sieht den Schnellzug erst in dem Moment, wenn er an ihm vorbeirast.

tl;dr wtf

Die Digitalmesse regt nicht nur dazu an, aus der eigenen Komfortzone rauszukommen, sie schiebt den Geist schon mal vor. Dazu gibt sich die re:publica jedes Jahr ein Motto für alle Sessions, Workshops und Diskussionen. Dieses Jahr: tl;dr. Internetslang für too long: didn’t read. Es geht also um simple Parolen und komplexe Zusammenhänge, um Oberfläche und deep dive, mit dem Ziel, für all die komplizierten Herausforderungen der Gegenwart Lösungen zu finden. Aber was heißt das jetzt für uns, Stichwort tl;dr?

 

Kapieren, nicht kopieren

Deutschland ist in Sachen Digitalisierung noch immer Entwicklungsland. Es gibt mehr Funk- als Straßenlöcher. Gleichzeitig versuchen Start-Ups und Unternehmen das Silicon Valley zu kopieren. Das Problem an der Sache: Man muss es kapieren, nicht kopieren. Amazon oder Facebook sind bereits erfunden. Es geht darum, den Mindstate hinter diesen Erfindungen zu analysieren und auf den eigenen Bereich zu übersetzen. Innovativ zu denken. Und die richtigen Fragen zu stellen. Warum nutzt die Versicherungsbranche etwa noch immer viel zu selten KI, um aus Big Data das rauszuholen, was möglich ist? Bereits jetzt würde jeder Dritte Deutsche seine Fitness tracken. Eine unglaubliche Chance. Nutella etwa hat das Design seiner Produkte schon vor Jahren von einer KI maximal kundenkompatibel errechnen lassen. Auch hier gilt: Reden wir nicht lange, packen wir es an. Gerade die Generation Social Media hat längst gelernt, dass Trial and Error besser ist, als ewiges Abwarten.

 

Mehr ist mehr

Der Trend zum Sharing fegt schon lange übers Land. Autos, eBikes, Roller, aber auch Lebensmittel oder sogar Wohnraum lassen sich heutzutage bequem und vor allem kostengünstig teilen. Doch das Teilen ist nur ein Aspekt des Ganzen. Ebenso spannend ist die Tendenz, sich mit einem gemeinsamen Ziel zusammenzutun, um Stärken zu vereinen. Was für Influencer und ihre Reichweiten gilt, oder für BMW und Mercedes, gilt auch fürs Business. Gebündelte Stärken sind immer größer. Man denke nur an ein Netzwerk aus Spezialisten, das agil, absolut zielfokussiert und kundenorientiert zusammenarbeitet. Netzwerken wird also noch elementarer, als es jetzt schon der Fall ist. Raus aus dem Silo heißt das Motto. Denn selbst wenn ich nicht mehr der Beste bin, erlauben mir strategische Kooperationen weiterhin eine Spitzenposition. Elementar dabei: Vertrauen. Gerade in diesen digitalen Zeiten wird das Menschliche wichtiger und rückt in den Rang eines USPs – nicht zuletzt gegenüber InsurTechs. Oder wie es auf der re:publica zu hören war: Menschen sind eben komplex, das verstehen nur Menschen.

 

Der König ist tot, es lebe das Team

Unser Verständnis von Führung hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Das Netz und seine Schwarm-Intelligenz haben daran nicht geringen Anteil. Heute arbeiten wir basierend auf unseren Stärken, und werden auch so geführt. Einer an der Spitze, das war gestern. Dahinter steckt alles andere als ein altruistisches Prinzip. Man hat schlicht nachgewiesen, dass Verantwortung produktiver macht, genau gesagt 31 Prozent produktiver. Dabei gilt das gleiche wie bei Kooperationen. Wer nicht vertraut, der nicht gewinnt. Denn eine Atmosphäre von Sicherheit erhöht die Produktivität signifikant. Die Stärke einer Führungskraft zeigt sich in Zukunft nicht mehr daran, zu herrschen, sondern Menschen an sich zu binden und mitzunehmen. Der König wird zum Enabler. Es ist also ein guter Zeitpunkt, mal wieder mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu sprechen und den Blick nicht nur auf digitale Welten zu werfen, sondern auch ins eigene Büro.

Was sich außerdem immer lohnt: Ein Blick auf unsere Trainings und Module, wie etwa Explore. Da haben wir übrigens noch eine frohe Botschaft für dich. Alle Newsletter-Abonnenten der SCHMIEDE haben auch die Möglichkeit, im Juni unsere Explore Impulsvideos mit allerlei spannenden Business-Einblicken von Start-Upper und Innovatoren zu sehen.